In der Toskana lassen sich beim Wandern geradezu magische Landstriche entdecken. An einigen von ihnen, wie dem großen Areal rund um Castelfalfi, ist die Zeit offenbar spurlos vorüber gegangen. Das Anwesen bietet verschiedene Wanderrouten an, die sich im Hinblick auf Dauer und Schwierigkeitsgrad unterschieden. Sie ermöglichen es, unterschiedliche Bereiche von Castelfalfi kennenzulernen. Meine Wahl fällt auf den roten Wanderweg. Er ist 13 Kilometer lang, umfasst ganz Castelfalfi und dauert circa dreieinhalb Stunden.

Bäume und Zypressen
Meine Wanderung startet direkt beim mittelalterlichen Schloss von Castelfalfi, das ich hinter mir lasse. Ich setze meinen Weg auf einem von Bäumen gesäumten Pfad fort. Am Wegesrand dominieren die für die Toskana typischen Zypressen, die die Wege bilderbuchmäßig einrahmen. Zypressen haben nicht nur eine Lebensdauer von etwa 2.000 Jahren, sondern sind auch Bäume, deren Wurzeln vertikal wachsen. So verändern sie die Landstraßen oder Wege in keiner Weise. Die Sonne steht hoch am Himmel, und die Bäume spenden den nötigen Schatten, um meine Wanderung erfrischend und angenehm zu gestalten. Ich weiß kaum wohin ich zuerst gucken soll, denn immer wieder geben sie den Blick auf unglaubliche Panoramen frei.

Wandern in der toskanischen Landschaft
Schritt für Schritt fühle ich mich immer wohler in der Natur der toskanischen Landschaft. Die Luft ist sauber und überall sprießen wilde Pflanzen, darunter Brombeersträucher, Feigenbäume und Feigenkakteen mit ihren leckeren Früchten. Gehen ist etwas Alltägliches, aber Castelfalfi macht das Wandern zu etwas Magischem. Die einzigen Geräusche die ich wahrnehmen, sind der Gesang der Vögel und das Rascheln der Blätter auf Bäumen und Sträuchern: Es stammt von den kleinen Tieren, die den Wald bevölkern. Castelfalfi ist die Heimat vieler größere Wildtiere, wie beispielsweise Füchse, Rehe, Damhirsche und Wildschweine.

Eine herausfordernde Tour
Der Weg durch die toskanischen Hügel rund um Castelfalfi ist alles andere als geradlinig. Vielmehr weist er einige Höhenunterschiede auf, die meine Wanderung abenteuerlich und anspruchsvoll gestalten, sodass ich mir jeden Aussichtspunkt gewissermaßen „erobern“ muss. Auf dem stoße ich auf kleine Seen, die als Regenwasserreservoirs dienen. Sie helfen dem Anwesen, den Wasserbedarf zu regulieren. Dem gesamten Resort liegt ein nachhaltiger Gedanke zu Grunde, und wer hier durch die Toskana wandert, kann überall Anhaltspunkte dafür finden.

Der Golfplatz und die Weinberge
Meine Wanderung umfasst auch einige Bereiche des Golfplatzes, der entlang der sanften Hügel angelegt wurde und einen unvergleichlichen Anblick bietet. Nun wandere ich seit etwas mehr als zwei Stunden, ich spüre ein bisschen die Müdigkeit, es ist Zeit für eine Pause. Ich setze mich zwischen die Bäume, um das Panorama zu betrachten: Oben der große blaue Himmel und unten ein grüner Streifen aus Hügeln, Wiesen und Weinbergen. Die Ländereien von Castelfalfi werden seit Jahrhunderten bestellt und tragen reichlich Früchte für Wein und Öl.

Der Charme der Landschaft
Wandern in der Toskana lässt niemanden kalt! Nun verstehe ich, warum die Landschaft der Toskana alle Reisenden verzaubert: Der Romantik der eleganten Hügel, von denen sich viele Künstler zu Gemälden und Gedichten inspirieren ließen, kann man sich einfach nicht entziehen.

Die Ruhe des Waldes
Bald bin ich am Ende des Weges angelangt, ich verlangsame meinen Schritt, weil ich noch ein bisschen im Wald bleiben möchte. Hier herrscht rundum Stille, die Sonnenstrahlen blinzeln durch die Bäume, um Licht auf den Boden und die kleineren Pflanzen dringen zu lassen. Beim Wandern habe ich Zeit, die Schönheit im Detail zu betrachten und Körper und Geist zu regenerieren. Ihr solltet es unbedingt selbst probieren.
