Wenn die Sonne scheint, aber die sengende Hitze des Sommers vorbei ist, wenn die Luft frisch ist und kühleres Wetter verspricht, dann ist es an der Zeit, die Wanderschuhe zu schnüren und einen Tag in den Bergen der Bozburun-Halbinsel zu wandern.

Honighaus in Osmaniye

Bei solche perfektem Wanderwetter haben wir beschlossen, ein improvisiertes Picknick einzupacken und in die Berge zu fahren. Als wir uns auf den Weg machen, haben wir keinen Plan und beschließen, nachdem wir aus dem Auto gestiegen sind, dass unser erster Halt das putzig benannte „Honighaus“ im Dorf Osmaniye sein soll. Wir fahren die 20 km von unserem Hotel TUI BLUE Grand Azur über kurvige Landstraßen durch die Berge der Bozburun-Halbinsel bis zum Honigmuseum. Die treffend gestalteten sechseckigen Gebäude schmiegen sich an den Hang über dem charmanten Dorf und sind auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn ihr einen Tag auf der Halbinsel Bozburun verbringt.
Es erzählt die Geschichte der lokalen Honigproduktion im Laufe der Jahrhunderte und beherbergt ein faszinierendes Museum, in dem Objekte ausgestellt sind, die auf die Zeit zurückgehen, als der Honig und seine Vorteile vor mehreren tausend Jahren entdeckt wurden.

Region Mugla: Hotspot des Pinienhonigs
Die Türkei gehört zu den Top 5 der Honig produzierenden Länder auf der Welt und ist der weltweit größte Produzent von Pinienhonig.
92% der weltweiten Pinienhonigproduktion wird in der Ägäisregion in der Türkei erzeugt und 8% in Griechenland. Die Region Muğla trägt zu 75 % zur Pinienhonigproduktion bei, 30 % kommen aus Marmaris und den umliegenden ländlichen Gebieten.
Energie für die Wanderung auf der Bozburun-Halbinsel

Nach der Führung werden wir zu einem köstlichen Gericht mit frischem Joghurt eingeladen, der mit Honig und Pollenstaub beträufelt ist. Das gibt uns den zusätzlichen Energieschub, den wir für die bevorstehende Wanderung brauchen. Nachdem wir uns von der Museumsführerin verabschiedet haben, machen wir uns auf den Weg, ohne zu wissen, wohin wir gehen werden.

Ursprünglichkeit pur

Wir biegen von der Straße ab und folgen einem abgelegenen Weg in den Wald. Schon nach wenigen Minuten sind wir von einer herrlichen Stille umgeben, die nur durch den Gesang der Vögel und das gelegentliche Blöken der Bergziegen unterbrochen wird, die uns aus sicherer Entfernung beobachten.

Besondere Delikatessen für Pilzfreunde
Wir fangen an, vorsichtig zu aufzutreten, denn unter unseren Füßen sehen wir die zarten Köpfe der Safran-Milchkappenpilze (von den Einheimischen Çıntar genannt), die sich ihren Weg durch die Erde des Waldbodens bahnen. Diese Pilze gibt es nur im Spätherbst und sie wachsen reichlich in den Pinienwäldern. Die Dorfbewohner lieben diese rostroten Köstlichkeiten und für ein paar kurze Wochen im Jahr werden sie auf den lokalen Märkten säckeweise zum Verkauf angeboten. Wir trauen unserer Expertise, Pilze zu bestimmen, nicht ganz und überlassen das Sammeln daher den Experten.

Türkisches Picknick zur Stärkung

Nach ein paar weiteren Kilometern und bei strahlend blauem Himmel beschließen wir, dass es Zeit für eine Mittagspause ist und machen uns auf die Suche nach einem gemütlichen Platz. Wir stoßen auf eine einladende Wiese, auf der das Sonnenlicht durch die hohen Kiefern fällt, und legen unser Picknick auf dem Boden aus.
Nachdem wir uns sattgegessen haben, hätten wir gerne den Rest des Nachmittags an diesem herrlich friedlichen Ort verbracht. Unsere leicht schmerzenden Füße versuchen betteln darum, die Pause zu verlängern, aber wir packen entschlossen die Reste unseres Mittagessens ein und setzen unsere Wanderung fort, um wieder auf die Straße zurückzukehren und unsere Reise fortzusetzen.
Tierische Überraschungen auf der Wanderung

In dieser abgelegenen Gegend lebt die Bevölkerung nicht nur von der Honigproduktion, sondern auch von der Landwirtschaft und der Viehzucht. Daher ist es nicht verwunderlich, dass wir plötzlich einer Kuhherde und ihrer fleißigen Hirtin begegnen, die mitten auf der Straße laufen. Wir bleiben stehen und winken der „Kuhdame“ zu, während die Kühe ohne Eile und ohne Rücksicht auf unsere Anwesenheit an uns vorbeischlendern.
Die berühmte Platane von Bayır
Als die Sonne immer tiefer am Himmel steht, sehen wir unser Ziel vor uns und mit einem Gefühl der Erleichterung und des Erfolgs ruhen wir unsere müden Beine an einem klapprigen Tisch und Stühlen in dem Teehaus unter freiem Himmel aus, das mitten in dem kleinen Dorf Bayır steht.
Berühmt geworden durch die riesige, uralte Platane in der Mitte des Dorfes, ist Bayır heute ein fester Bestandteil der touristischen Landkarte und wird jedes Jahr von zahlreichen Jeepsafaris und anderen Reisenden besucht. Es heißt, dass Wünsche in Erfüllung gehen, wenn man dreimal um den riesigen Baum herumläuft. Wir sind zu müde, um das auszuprobieren und entscheiden uns stattdessen für ein erfrischendes Glas „çay“.

Der Pinienhonig lässt uns nicht los
Da es Spätherbst ist, ist das Dorf fast menschenleer. Trotzdem sind die Marktstände immer noch mit Gläsern des leckeren, lokal produzierten Honigs gefüllt und als die Sonne ihr goldenes Licht auf den Platz wirft, können wir nicht widerstehen und kaufen mehrere Gläser der leuchtenden bernsteinfarbenen Flüssigkeit.

Als wir nach Hause fahren, sind wir erschöpft und glücklich. Wir fragen uns gegenseitig, was es heute Abend zum Essen geben wird.
„Tee, Toast und Honig!“, sagen wir alle unisono!
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