Tunesische Küche – Fernweh im Kochtopf

Wer beim Gedanken an Tunesien und die Landesküche direkt den typischen Couscous im Kopf hat, liegt nicht falsch. Dennoch: Die tunesische Küche bietet so viel mehr als Hartweizengries und vor allem die Gewürze machen die Speisen zu einem echten Erlebnis. Bei der Vorstellung von Kurkuma, Pfeffer, Chili und Minze läuft mir gleich das Wasser im Munde zusammen. Ich habe wieder Fernweh! Bei meinem letzten Besuch im TUI BLUE Palm Beach Palace in Tunesien habe ich viele kulinarische Eindrücke gesammelt, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Viel Spaß beim Lesen und Nachkochen!

verschiedene bunte Gewürze
Die Zutaten und Gewürze in der tunesischen Küche sind farbenfroh

Das Land ist bunt, genau wie die tunesische Küche

In der tunesischen Küche machen sich die Einflüsse der Nachbarn bemerkbar. Oft höre ich Vergleiche mit der Türkei und Arabien, aber auch Italien und Frankreich haben es zum Teil auf die Speisekarte Tunesiens geschafft. Dieser Umstand hat seine Wurzeln sicher auch in den Jahren der französischen Kolonialzeit.

Schweinefleisch sucht ihr in dem muslimischen Land vergeblich auf dem Teller, der wichtigste Fleischlieferant in Tunesien ist das Lamm, gleich gefolgt von Rind und Kalb. Unter Umständen kann auch Kamelfleisch auf der Speisekarte landen. Geflügel wie Hühnchen, Pute und Strauß sind auch oft darauf vertreten ebenso wie Fisch. Entlang der Küste ist das Angebot an Fisch und Meeresfrüchten groß, besonders Thunfisch gehört zu den Lieblingen der Tunesier. In dem nordafrikanischen Land bildet Getreide das wichtigste Grundnahrungsmittel. Das daraus hergestellte Weizenbrot, Grieß und Nudeln sind die Grundlage für viele tunesische Gerichte. Letzteres ist sicher dem italienischen Einfluss zu verdanken…

Chilischoten getrocknet
Scharf, schärfer – Chili! Eine wichtige Zutat für das typische Harissa

Ein wichtiger Bestandteil der tunesischen Küche ist außerdem Harissa, die beliebte, feurig scharfe Gewürzpaste aus frischer roter Paprika, Chili und Olivenöl. Achtung, wirklich scharf! Allein der Gedanke daran treibt mir fast Tränen in die Augen, aber macht mir auch richtig Lust auf den charakteristischen Geschmack der Paste!

Tisch mit Tajine Schale mit Gemüse küche
In der Tajine werden allerhand Köstlichkeiten zubereitet und direkt im Gefäß serviertChorba

1. Chorba – tunesische Suppe

Wer Suppen mag, wird diese aromatische Vorspeise lieben! Zu den Zutaten einer Chorba gehören Tomaten, Zwiebeln, Kichererbsen, Koriander und Frik (Weizenschrot). Was noch fehlt? Natürlich Harissa! Chorba wird entweder vegetarisch oder mit Lamm- oder Rindfleisch als Einlage serviert. Die Suppe wird so lange eingekocht, bis die Weizenschrotkörner und das Fleisch schön weich sind. Am Ende sollte die Chorba eine cremig-sämige Konsistenz haben. Besonders gerne mag ich dazu frisches Fladenbrot.

Schale Couscous mit Tomaten
Couscous gibt es in der tunesischen Küche als Beilage und Hauptspeise

2. Couscous – Hartweizengrieß 2.0

Leckerer Couscous, feuriges Gemüse und frischgebackenes Fladenbrot, das in Olivenöl getunkt wird, ist bis heute das non-plus-ultra meiner Lieblingsspeisen, das bei mir wehmütige Erinnerungen an die Wärme und den Duft des Landes wachruft. Der traditionelle Hartweizengrieß stemmt natürlich einen Großteil der tunesischen Gerichte. Er wird üblicherweise als Sättigungsbeilage serviert und in einer großen Schüssel angerichtet, sodass sich alle Essensgäste nach Herzenslust bedienen können. Couscous wird in allen Kombinationen angeboten; zu Gemüse, mit aufwändigen Fleisch- oder Fischsaucen oder auch als frischer Salat mit Minze.

Tajine auf offenem Feuer Rauch
Die Tajine ist ein wichtiges Kochgefäß für typisch-tunesische Speisen

 

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3. Tajine – das wichtigste Küchenutensil

Ein wichtiges Kochutensil der tunesischen Küche ist die Tajine, ein rundes Gefäß mit spitzem Deckel zum Schmoren von Speisen. Der Begriff umfasst sowohl das Gefäß als auch die Speisen, die hierhin zubereitet werden sowie Aufläufe und auch Kuchen. In der Tajine werden die Zutaten mit etwas Wasser und Gewürzen zusammen über dem offenen Feuer gegart, wodurch sich der Geschmack der einzelnen Zutaten noch intensiviert. Nach einer manchmal mehrstündigen Kochzeit wird die Tajine dann zum Servieren auf den Tisch gestellt. Ich finde die Zubereitung in einer Tajine so einfach wie genial! Während meines letzten Tunesien-Urlaubes habe ich mir direkt eine Tajine aus Keramik mitgenommen und verwende sie auch zuhause sehr gerne. In der heimischen Küche muss zwar der einfache Herd anstatt des offenen Feuers herhalten, aber das tut dem Geschmack keinen Abbruch.

Teller mit Gemüse und Spiegeleiern
Chakchouka wärmt auch durch seine Schärfe

4. Chakchouka – lecker gefüllte Teigtaschen

Welches Gericht ich jedem Tunesien-Urlauber ans Herz legen kann, ist das Chakchouka! Als ich die Chakchouka zum ersten Mal auf dem Teller hatte, kam mir gleich die Assoziation mit dem türkischen Menemen. Die Zutatenliste ist definitiv ähnlich: Im Chakchouka kommt eine mit Harissa gewürzte Tomaten-Paprikasauce zum Einsatz, die zugedeckt geköchelt wird und auf die später Eier geschlagen werden. Sobald die Eier die gewünschte Konsistenz haben, kann das Chakchouka mit Brot serviert werden. Mmh – lecker!

frittierte Teigtaschen
Brik ist ein leckerer Snack, den ihr zwischendurch genießen könnt

5. Brik – der Snack für zwischendurch

Brik ist der klassische Snack für Zwischendurch. Definitiv eine Spezialität, die ihr euch in Tunesien nicht entgehen lassen solltet! Das Brik ist eine meist dreieckige, frittierte Tasche aus feinem Blätterteig, die – mit Thunfisch oder Hackfleisch gefüllt –  oft an Straßenständen angeboten wird. Also ideal, um nach einem Einkauf auf dem Markt den kleinen Hunger zu stillen.

Kleiner Tipp von mir: Tunesier sind Gastgeber durch und durch! Meistens muss ein Gast noch zweimal Nachschlag vom Essen nehmen um zu zeigen, dass es gut geschmeckt hat. Erst dann solltet ihr eurem Gastgeber signalisieren, dass ihr satt seid. Oder wie ich einfach weiter essen 😉

Baklava Stücke auf Teller mit Gabel
Bei tunesischem Baklava werden Zuckermäuler schwach

6. Makroud und andere süße Sünden

Mir als Leckermaul ist alles recht, was vor Zucker nur so tropft. Damit bin ich in Tunesien genau richtig: Hier gibt es zum Beispiel köstliche Makroud, kleine Grießgebäckstücke mit einer Dattelpaste, die in Honig getränkt werden. Da kann ich wirklich nicht widerstehen! Das Wort Makroud nähert sich übrigens den französischen Macarons an, auch wenn die beiden Süßwaren rein optisch nichts gemeinsam haben. Fast jeder kennt außerdem Baklava, das ihr auch hier in Deutschland fast in jedem türkischen Supermarkt bekommen könnt. Diese Leckereien aus mehreren Schichten Blätterteig werden wahlweise mit einer Dattel- oder Pistazienpaste gefüllt und ebenfalls mit Honig verfeinert. Köstlich!

Gebäck Kringel mit Puderzucker
Bambalouni: köstliche Kringel

Obwohl ich nicht unbedingt ein Fan von ausgebackenem Teig bin, hat mich der Biss in einen Bambalouni vom Gegenteil überzeugt! Der lockere Hefeteig wird in heißem Öl zu großen Kringeln ausgebacken und anschließend noch in Zucker oder Honig gewälzt. Das erinnert an Donuts, ist aber viel besser. Ich frage mich, was wohl die geheime Zutat sein könnte. Auf alle Fälle solltet ihr das leckere Gebäck unbedingt warm essen, so schmeckt es am besten.

Die tunesische Küche mit ihren verschiedenen Einflüssen und explosiven Geschmäckern bietet für jeden Gaumen das Richtige. Ich liebe es, abseits des Markttrubels bei einem lokalen Restaurant einzukehren oder mir an einem Straßenstand einen kleinen Snack auf die Hand zu holen.

Ich hoffe, ich konnte euren Hunger auf die tunesische Küche wecken. Habt ihr Lust auf einen tunesischen Kochkurs? Auf Djerba könnt ihr im Hotel TUI BLUE Palm Beach Palace sogar mit dem Hoteldirektor tunesische Spezialitäten kochen.

Wir sehen uns in Tunesien!

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