Die Costiera Amalfitana, wie die Italiener die Amalfiküste nennen, ist als Ganzes eine Sehenswürdigkeit und sogar UNESCO-Welterbe. Erfahrt in diesem ausführlichen Blogartikel mehr über eine der schönsten Küsten der Welt.
Inhaltsverzeichnis
Wo befindet sich die Amalfiküste?
Die Amalfiküste befindet sich zwischen Neapel und Salerno auf der Sorrentinischen Halbinsel in Süditalien. Genau genommen ist der Abschnitt zwischen Positano und Vietri sul Mare die Amalfiküste, am Golf von Salerno.
Wann ist die beste Reisezeit für die Amalfiküste?
Die beste Reisezeit für die Amalfiküste ist definitiv der Frühling oder der Herbst. Es ist weniger los, es ist nicht zu heiß für Sightseeing oder Wandern und es ist günstiger. Im Frühling blüht es bezaubernd entlang der Küste und im Herbst ist das Meer am wärmsten und es gibt Spezialitäten wie Trüffeln und Kastanien. Im Hochsommer machen nicht nur viele ausländische Touristen Urlaub an der Amalfiküste, im August kommen viele italienische Touristen dazu und die Straßen sind dauerverstopft und es gibt kein Fortkommen. Es macht dann einfach keinen Spaß. Im Winter hingegen hat fast alles zu und Unterkünfte und Restaurants sind oft unbeheizt und es ist ungemütlich. Meine Favoriten sind Juni und September. Die aktuellen Einreisebestimmungen aufgrund der Pandemie findet ihr hier.
Wie bewegt man sich am besten fort an der Amalfiküste?
Mit dem Zug könnt ihr bis Sorrent fahren von Neapel kommend. Dort ist auch der nächstgelegene Flughafen. Ansonsten bleibt euch als öffentliches Verkehrsmittel der Bus, der die Küstenorte miteinander verbindet. Radfahren wirkt aufgrund der engen, kurvigen Straße und der Fahrweise der Autofahrer nicht wie eine gute Idee. Es ist möglich, auf dem Sentiero degli Dei von Ort zu Ort an der Amalfiküste entlangzuwandern. Am flexibelsten ist sicher ein Mietwagen. Wobei ihr damit genauso im Stau steht wie der Bus und die Parkplatzsuche ist schwierig in der Hauptsaison. Ein besonders stilechtes Erlebnis ist es, mit dem Oldtimer die Amalfiküste entlang zu fahren. Last but not least könnt ihr mit dem Boot oder Fähren fahren.
Welche Unterkunft sollte man an der Amalfiküste wählen?
An die Amalfiküste kommt man wegen des Ausblicks und nicht primär wegen der Badestrände. Je höher die Unterkunft liegt, desto besser das Panorama. Ich würde euch ein schönes Hotel mit Pool empfehlen, wo ihr nach einem erlebnisreichen Tag mit einem Wein von der Amalfiküste den Hammerausblick genießen könnt. Hier findet ihr passende Hotels.
Was kann man an der Amalfiküste machen?
Vor allem Bootsausflüge, Besichtigungen, Wassersport, Baden in kleinen Buchten und natürlich Schlemmen! Hier kommen meine besten Tipps zu den Sehenswürdigkeiten der Amalfiküste:
Sorrent

Schön bunt sind die Häuser in Sorrent, die sich an den Fels schmiegen. Hier sieht Italien so aus, wie die ausländischen Touristen es sich vorstellen: Enge Gassen, spektakuläre Ausblicke auf den Golf von Neapel und den Vulkan Vesuv, tolle Küche und dieses unbeschreibliche Dolce Vita. Einen kleinen Strand unterhalb Sorrents gibt es auch, inklusive Fischerbooten.
Probieren: Aus Sorrent stammt eine Spezialität, die in ganz Italien verbreitet ist. Gnocchi alla Sorrentina, also Gnocchi mit fruchtiger Tomatensauce und Mozzarella überbacken.
Punta Campanella

Das Kap an der westlichsten Spitze der Halbinsel von Sorrent erreicht ihr, wenn ihr von der Verbindungsstraße von Sorrent nach Positano abzweigt. Der Naturpark Punta Campanella ist für Wanderer und Taucher ein Paradies. Highlight für Taucher ist der Unterwasserberg „Secchetella dei Galli“. Hier gibt es unerwartet schöne Korallen in rot, gelb und schwarz, verschiedene Fischarten und Hummer.
Positano

Am Berg kleben die bunten Häuser von Positano, im Süden der Sorrentinischen Halbinsel, wo die Amalfiküste offiziell beginnt. Günstig ist es hier nicht, der Ort und viele seiner Besucher sind reich und schön. Das meistfotografierte Motiv ist die Kirche Santa Maria Assunta mit ihrer außergewöhnlichen farbenfrohen Kuppel im Zentrum Positanos. Macht es ja nicht so wir und esst in einem der Restaurants an der Piazza etwas. Dort hatte ich die schlechteste Lasagne, die ich je in Italien hatte und das auch noch zu einem stolzen Preis. Positano ist schön, aber man muss gut aufpassen, um nicht in die Touristenfallen zu tappen. Fragt am besten in eurer Unterkunft nach, welches Restaurant empfehlenswert ist.
Ein Drink am recht großen Strand am Fuße Positanos lohnt sich dennoch, egal was er kostet. Das Flair der Amalfiküste ist hier unbezahlbar!
Praiano

Praiano gehört zu den verschlafeneren Orten der Amalfiküste. Zwischen Positano und Amalfi gelegen, geht es hier noch etwas beschaulicher zu. Genau wie die anderen Orte an der Küste ist Praiano stufenweise in den Felsen gebaut und das bedeutet, dass ihr von oben einen Klasseausblick habt: Auf das Meer, die umliegenden Berge und sogar Positano. Der gute versteckte Strand „Marina di Praia“ gehört zu den schönsten Stränden der Amalfiküste.
Furore

Der Ort heißt wirklich so. Und wird dem Namen gerecht. Wieso? Der Furorefjord ist der einzige Fjord Italiens und der Liebling der Instagrammer. Eine Brücke überspannt den sagenhaften Fjord von Furore. Dort könnt ihr für euren Insta-Channel posen oder einfach die Szenerie auf euch wirken lassen: Steile Felswände, gesäumt von grüner Vegetation, unten ein kleiner Strand und dazu das türkisfarbene Wasser.
Eine Serpentinenstraße schlängelt sich den Berg nach oben ins Dorf Furore entlang der Weinberge. Lasst die Aussicht bei einem guten Glas Wein auf euch wirken!
Conca dei Marini

Der Ort Conca dei Marini ist klein aber fein und klebt wie ein Schwalbennest am Fels bis auf 400 Meter über dem Meer. Solltet ihr es nicht bis nach Capri schaffen, ist die Tropfsteinhöhle „Grotta dello Smeraldo“ ein mehr als würdiger Ersatz dafür. Weitere Sehenswürdigkeit von Conca dei Marini: Auf einem Kap thront stolz ein antiker Wachturm aus dem 15. Jahrhundert.
Amalfi

Nach Amalfi ist die ganze Küste benannt und sie gereicht ihr zu Ehren. Zu den Highlights von Amalfi gehören der Dom „Duomo di Sant’Andrea“ und die „Marina Grande“, einer der schönsten Strände der Amalfiküste. Zum Dom von Amalfi führt eine Treppe hoch zum Domplatz mit vielen Cafés und Boutiquen. Besucher können den Reliquien des Heiligen Andreas im Dom nah sein, auf dem Kreuzgang wandeln oder einfach nur die überschwänglich verzierte Fassade mit Mosaiken und Gold bewundern.
Des weiteren bietet es sich an, eine Bootsfahrt vom Pier am Piazza Flavio Gioia zu unternehmen und die schöne Küste vom Wasser aus zu sehen.
Außerhalb von Amalfi lohnt ein Besuch des Valle delle Ferriere. In diesem Tal gibt es beeindruckende Wasserfälle und wilde Flüsse für Abenteuerlustige.
Sentiero degli Dei

Genug Souvenirläden und Menschenmassen gesehen? Keine Lust auf Stau? Der „Pfad der Götter“, so die Übersetzung des Namens Sentiero degli Dei, ist wunderschön und auch anstrengend, je nachdem, wie fit ihr seid und wie heiß es ist. Atemberaubende Ausblicke sind inklusive, vor allem wenn ihr nicht schwindelfrei seid, stockt der Atem öfters 😉 Von hier oben wirken die Dörfer ganz klein und der Himmel so nah. Auf dem Götterpfad könnt ihr von Amalfi über Positano bis nach Sorrent auf Schusters Rappen die Amalfiküste erkunden.
Ravello

Ravello ist der Ort an der Amalfiküste, der seit jeher Künstler und Intellektuelle anzieht. Unter anderem findet das „Ravello Festival“ statt, das Richard Wagner gewidmet ist. Herrschaftliche Villen, die man bei einem Besuch bestaunen kann, bieten einmalige Ausblicke. So zum Beispiel die Villa Rufolo oder die Villa Cimbrone mit ihrem schön angelegten Garten mit noch schönerem Ausblick über die Amalfiküste und die Berge.
Ravello ist auch bekannt für seine Keramikfliesen, die sich zwischen Kunst und Kitsch bewegen. Das häufigste Motiv sind Zitronen. Ein nettes Mitbringsel sind Fliesen mit Hausnummern, für das mediterrane Flair am Eigenheim 😉
Von Amalfi nach Ravello sind es 10 Kilometer. Für die fitten Wanderfreunde gibt es einen Pfad von Atrani (östlich von Amalfi) nach Ravello.
Beschauliches Atrani

Atrani wird nicht so häufig besucht wie die anderen Orte der Amalfiküste. Die Tagesausflügler lassen den Ort meist links liegen. Gut für euch, denn hier könnt ihr noch das echte italienische Leben entdecken. Spielende Kinder in den Gassen, Wäsche, die von den Balkonen zum Trocknen runterhängt und Omis, die vor dem Haus im Schatten sitzen und mit den Nachbarn quatschen. Bietet sich hervorragend für ein Mittagessen abseits der großen Touristenströme an.
Maiori, der Badeort

Der längste und einzige Sandstrand der Amalfiküste befindet sich in Maiori. Hier lässt es sich gemütlich am Strand aushalten, wenn ihr nicht gerade durch die Gassen des Ortes schlendert, der alles bietet, was das Touristenherz begehrt. Am Hafen werden Bootsausflüge zu allen Zielen in der Umgebung angeboten.
Vietri sul Mare

In Vietri sul Mare endet (oder beginnt) die Amalfiküste. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind die Kirche „San Giovanni Battista“ und die Brücke „Ponte di Molina“ aus dem Jahr 1564. Nicht verpassen sollte man den Aussichtspunkt über der Stadt, der über einen Abschnitt des „Sentiero degli Dei“ erreichbar ist.
Ausflüge in die Umgebung der Amalfiküste
Wenn ihr schon mal da seid, könnt ihr euch auch weitere Highlights der Umgebung anschauen. Sie liegen maximal 1,5 Fahrstunden von der Amalfiküste entfernt.
Salerno

Schon mal von Salerno gehört? Vermutlich nicht. Genau deshalb ist Salerno noch ein Geheimtipp. Ein richtiges Kontrastprogramm zur aufpolierten Amalfiküste! Hier knattern die Vespas durch die Straßen, Studenten machen die Nacht zum Tag und es gibt trotzdem zwischen all der Normalität auch Sehenswürdigkeiten. Das „Castello di Arechi“ über der Stadt, einen Dom und den romantischen Minerva-Garten. Ganz unerwartet zieht sich ein mittelalterlicher Aquädukt durch die Wohnstraßen. Herrlich normal und doch besonders, die Provinzhauptstadt Salerno mit ihren mehr als 100.000 Einwohnern.
Spezialität: Südlich von Salerno beginnt eine Ebene, in der viele Ställe entlang der Straße stehen. Von dort kommt der Büffelmozzarella, der himmlisch-würzig auf der Pizza schmeckt. Unbedingt probieren!
Capri

Habt ihr schon den uralten Schlager im Ohr? Ich ja. Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt… Der Sonnenuntergang auf der Insel Capri soll tatsächlich einer der schönsten der Welt sein. Die Reichen und die Schönen machen schon seit jeher hier Urlaub und lassen sich in den Bann der weißgetünchten Gassen ziehen. Sicher habt ihr schon mal von der Blauen Grotte gehört, deren Wasser in unwirklich schönen Blautönen leuchtet, wenn die Lichtverhältnisse stimmen.
So plant ihr euren Tagesausflug nach Capri am besten: Nehmt von Sorrent, Positano oder Amalfi die Fähre und bucht gleich nach Ankunft auf Capri eine Bootstour zur Blauen Grotte. Die Zeit zwischen 12 und 14 Uhr verspricht die spektakulärsten Farbspiele in der Blauen Grotte. Danach könnt ihr durch die Gassen von Anacapri schlendern und abends mondän essen gehen und – was denn sonst – der roten Sonne dabei zusehen, wie sie im Meer versinkt.
Was kostet die Fähre von Sorrent nach Capri? In der Hochsaison kostet die Hin- und Rückfahrt von Sorrent nach Capri zwischen 35 und 50 Euro pro Person.
Pompeji

Unbedingt sehenswert, selbst wenn ihr euch Null für die Antike interessiert. Neben gut erhaltenen Gebäuden inklusive Mosaiken und Wandmalereien, hat mich am meisten die Fahrrinne in den Straßen des antiken Pompeji beeindruckt. Die Vorstellung, dass tausende Wagen hier durchgefahren sind und den Steinbelag der Straße ausgehöhlt haben, macht die Vergangenheit sehr real. Dieses Gefühl hatte ich bisher sehr selten bei einer Ausgrabungsstätte. Und Pompeji ist immerhin seit dem Jahr 79 n. Chr. verschüttet, als der Nahe Vesuv ausbrach. Hier kann man sich den ganzen Tag zwischen den Ruinen verlieren, ein Muss! Die Fahrt von der Amalfiküste nach Pompeji dauert 1 bis 1,5 h, je nach Ausgangsort.
Wo ist es am schönsten an der Amalfiküste?
Das müsst ihr für euch selbst entscheiden, ob ihr eher die Natur oder Ortschaften bevorzugt. Meine Favoriten sind Sorrent, das genau genommen nicht an der Amalfiküste liegt und der Sentiero degli Dei, der die Orte der Amalfiküste miteinander verbindet und fantastische Ausblicke bietet.
Welche Spezialität sollte man an der Amalfiküste probieren?

Natürlich den Zitronenlikör Limoncello, für den die Amalfiküste berühmt ist. Ein leckeres Mitbringsel, das nach Urlaub und Sonne schmeckt. Oder ihr kauft euch ein paar Zitronen und macht euch zuhause euren eigenen Limoncello. Rezepte findet ihr im Internet oder ihr fragt vor Ort Einheimische, ob sie euch ihr Rezept verraten.

Neapel ist nicht weit und so bekommt ihr auch an der Amalfiküste unglaublich leckere Pizza. Aber Achtung: Wenn ihr einmal eine original neapolitanische Pizza gegessen habt, seid ihr verdorben und werdet die meisten Pizzen, die ihr außerhalb Italiens serviert bekommt, plötzlich verschmähen.