Einmal im Jahr treffen sich Bergwanderer zum Stoabergmarsch, um in der Region PillerseeTal, Fieberbrunn, Saalfelden, Leogang und dem Saalachtal zu einer besonderen Herausforderung teil zu nehmen: Etwa 50 Kilometer sollen in den Leoganger Steinbergen in 24 Stunden absolviert werden. Es geht von Holchfilzen zur Almenwelt Lofer. Der Stoabergmarsch startet in diesem Jahr zum elften Mal und zwar am 4./5. September 2021.
Was ist der Stoabergmarsch?
Der Stoabergmarsch ist eine 24-Stunden-Wanderung von Tirol nach Salzburg mit abwechslungsreichem Programm. Es handelt sich um eine geführte Wanderung mit heimischen Wanderprofis und oberste Priorität hat die Sicherheit der 150 Teilnehmer.
Im TUI BLUE Fieberbrunn haben wir einen getroffen, der sich vor 2 Jahren mit auf den Weg machte …
Was treibt Hartmut dazu, an einer 24-Stunden-Wanderung teilzunehmen?
„Ein bisschen verrückt muss man schon sein.“ Die Antwort auf die Frage im TUI BLUE Fieberbrunn, warum er denn am Stoabergmarsch teilnimmt, kann von Hartmut gar nicht anders ausfallen. Warum, das erklärt er so: „Wenn du nach 24 Stunden 54 Kilometern und 2900 Höhenmetern rauf und 2200 Höhenmetern runter am Ziel ankommst, dann bist Du geschafft, müde und möchtest nur noch schlafen.“ Aber so schlimm kann das nicht gewesen sein, denn er will sich auch in diesem Jahr wieder auf den Weg machen – mit dem TUI BLUE Fieberbrunn als „Basecamp“ für den Stoabergmarsch.
Aus halb Europa zum Stoabergmarsch in Österreich

Im vergangenen Jahr hörte Hartmut zum ersten Mal von diesem Marsch und meldete sich sofort an. Er gehörte am Starttag zu den 120 Leuten (inzwischen können 150 Menschen teilnehmen), die sich im historischen Ortskern an der Kirche in Leogang auf den Weg durch die Stoaberge, die Steinberge, machten. Die Bergwanderer kamen zum großen Teil aus Österreich, etliche aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz. Die weiteste Anreise hatte ein Bergwanderer aus Portugal, die nördlichsten Teilnehmer waren aus Hamburg nach Leogang eingereist, um auf sanften Almen besondere Wandermomente und ein besonderes Gemeinschaftsgefühl zu erleben.
Alt und jung macht beim Stoabergmarsch mit
Das Feld der Teilnehmer jedes Mal bunt: Bergwanderer aller Altersgruppen sind dabei, die Jüngsten sind deutlich unter 20 Jahren, die Ältesten haben weit über sieben Jahrzehnte hinter sich. Sportliche Typen im Hightech-Outdoor-Outfit sind vertreten und solche Berggeher, die noch auf Baumwolle und Leder setzen. Alle aber eint der Gedanke, die 24-stündige Tour zu meistern. Und bei der zählt nicht die Geschwindigkeit, sondern der besondere Reiz durch eine eindrucksvolle Naturkulisse gemeinsam am Ziel unter dem gewaltigen Jakobskreuz auf der Buchensteinwand anzukommen.
Start des Stoabergmarsches: alle hoch motiviert


Aufgereiht wie an einer Perlenkette machte sich die Truppe im vorvergangenen Jahr nach der Begrüßung pünktlich um 9 Uhr in Begleitung einiger Musiker auf den Weg, den schwierigsten Teil des Stoabergmarsches 2019 bereits im Blick: Vom Leoganger Ortskern auf etwa 800 Metern Höhe ging es hoch in die Steinberge in Richtung Passauer Hütte. Erstes Ziel war die Wiesbadener Hütte, der alpine Pfad durch die steile Wand führte die Marschierer auf 2200 Meter.



24 Stunden wandern heißt auch nachts wandern

Schneefelder dann auf dem Weg hinab nach Weißberg bei Lofer, von dort führte der Weg, nur noch beleuchtet durch die Stirnlampen der Stoaberg-Marschierer, nach Hochfilzen. Eine Pause in der Kaserne des Österreichischen Bundesheeres begann am frühen Sonntagmorgen so gegen ein Uhr. Immer noch im Schein der Stirnlampen zog der Tross müde, aber hoch motiviert, weiter. Eine letzte Stärkung am Sonntagmorgen um 6 Uhr am Wiesensee, dann ging es an die letzten 600 Höhenmeter: das Ziel ist das riesige Jakobskreuz auf der Buchensteinwand oberhalb von St. Jakob im Dorf. Nach der inzwischen über 20-stündigen Tour ein besonders schwerer „Zieleinlauf“, denn nicht nur die Beine waren müde.
Geschafft: nach 24 Stunden im Ziel
Ein gemeinsames Frühstück in der Bergstation der Buchensteinwandbahn, die Übergabe des Finisher-T-Shirts – und dann ab in das Hotel, immerhin muss ja der fehlende Schlaf der letzten 24 Stunden muss nachgeholt werden.
„Verrückt, bescheuert und trotzdem schön“ konnte man später auf der Facebookseite eines Teilnehmers lesen – und nicht nur der meldet sofort das Interesse an der Teilnahme des nächsten Stoabergmarsches an.
Ach ja: Die „Verluste“ waren gering, nur etwa zehn der gestarteten Stoaberg-Marschierer haben aufgegeben, alle anderen Teilnehmer sind mehr oder weniger „geschafft“ am Jakobskreuz oberhalb von St. Jakob im Haus angekommen.

Infos zum Stoabergmarsch 2021
Organisation
Die Teilnahme am Stoabergmarsch 2021 kostet 69 Euro und wird beim Start bezahlt. Detaillierte Infos zum Stoabergmarsch 2021 findet ihr unter www.stoabergmarsch.at.
Organisiert wird der Stoabergmarsch vom Tourismusverband Pillerseetal, beteiligt sind die Tourismusverbände Kitzbüheler Alpen mit Fieberbrunn, Hochfilzen, St. Jakob im Haus, St. Ullrich am Pillersee und Waldring sowie von Saalfelden Leogang und das Salzburger Saalachtal. Der Tourismusverband Pillerseetal ist übrigens „Erfinder“ der beliebten 24-Stunden-Tour durch die Leoganger und die Loferer Steinberge. Der Ausgangs- und Zielpunkt des Stoabergmarsches ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Eine große Bildergalerie über den diesjährigen Stoabergmarsch gibt es übrigens unter www.kitzbueheler-alpen.com.
Wie fit muss ich für den Stoabergmarsch sein?
Da es sich um eine 24-Stunden-Wanderung handelt und es bergauf und bergab geht, sollte ihr eine gewisse Bergerfahrung und Grundkondition mitbringen. Die körperliche Fitness schließt auch eine Schwindelfreiheit ein. Bei allen Anliegen könnt ihr die verantwortlichen Bergführer während des Stoabergmarsches ansprechen.
Empfohlene Ausrüstung für den Stoabergmarsch 2021
Es ist keine Grundverpflegung nötig. Unterwegs befinden sich Stationen mit Snacks und Getränken für gesellige Pausen. Auf jeden Fall braucht ihr knöchelhohe Bergschuhe, genug warme Kleidung, Regenschutz, Wanderstöcke, um die Knie zu entlasten, eine Kopfbedeckung gegen Sonne oder Kälte und eine Stirnlampe, die euch nachts den Weg leuchtet.
Empfohlene Unterkunft im Pillerseetal
- 29 Nächte
- Frühstück
- Eigene Anreise
- 2 Erwachsene
ab € 3.114
Green Event

Der Stoabergmarsch wird seit 2018 als nachhaltige Veranstaltung „Green Event Salzburg“ veranstaltet, ganz bewusst wird Nachhaltigkeit großgeschrieben: Vermeidung von Müll (z.B. durch Verwendung von Mehrweggeschirr), keine PET-Flaschen. Die Teilnehmer erhalten am Start ihren Metallbecher für Getränke. Obst und die handgemachten Müsliriegel gibt es nur in Papiertüten. Und in Sachen Anreise bieten die Organisatoren einen Shuttle vom Ziel zurück zum Startpunkt, damit keine unnötige Verkehrsbelastung besteht. Teilnehmern der geführten Wanderung wird angeraten, mit Fahrgemeinschaften zum Startpunkt zu fahren.