Durch das klare Wasser gleiten und über die Wellen hüpfen. Den Wind im Haar und die Sonne auf der Haut spüren. Das wäre was! Also auf zum Schnuppersegeln am TUI BLUE Fleesensee.

Inhaltsverzeichnis
Was ziehe ich zum Schnuppersegeln an?
Die Frage aller Fragen. Was ziehe ich an? Ja, wirklich, das meine ich ernst. Also den Hörer in die Hand und Reinhard vom Wassersport Fleesensee gefragt. Er beruhigt mich, dass Neoprenanzüge und Schwimmwesten verliehen werden und wenn ich habe, soll ich Wasserschuhe mitbringen. Ja, die habe ich tatsächlich.

Muffensausen und Manöver
Kurze Zeit später ist es endlich soweit. Ich suche mir einen langärmligen Neoprenanzug aus, um mir keinen Sonnenbrand einzufangen. Die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ich gehen mit unserem Segellehrer Rocco, der im Nebenjob den Bösewicht in den Theaterstücken „Müritz-Saga“ spielt, an den Strand zu einer Miniausgabe eines Catamarans. Meine Schnuppersegel Stunde beginnt. Nun rutscht mir doch das Herz in den Neoprenanzug und ich bin ganz schön aufgeregt.
Rocco versichert mir, dass wir beim Schnuppersegeln nur kleine Manöver üben und heute nur das Fahren, Lenken und Parken lernen. Wir starten mit einer Einweisung in die Fachbegriffe der Nautik wie beispielsweise Fock – Vorsegel, Trampolin – Sitzfläche (ist im Rahmeninneren der Holme verspannt), Catamaran – Cat und viele mehr. Mir schwirrt ein bisschen der Kopf und ich hoffe, dass ich in der Praxis nichts durcheinander bringe.

Wie die erste Fahrstunde im Auto
Dann heißt es, den Cat ins Wasser ziehen und aufsteigen. Ich sitze am Heck und halte die Spurstange – mit welcher man den Cat steuert – unter Kontrolle. Wir warten auf Wind, der uns auf den See pusten soll. Mit Hissen des Großsegels kommt langsam Fahrt auf. Ich habe jedoch kaum Zeit mich über die Geschwindigkeitsaufnahme, den Wind in meinem Haar und die Sonne auf meinem Gesicht zu freuen. Die Kommandos von Rocca halten mich auf Trapp und ich muss mich voll konzentrieren, um die Segel zu setzen und das kleine Boot zu steuern. Es fühlt sich an wie bei meiner ersten Fahrstunde im Auto. So viele Sachen auf die man gleichzeitig zu achten hat: In welche Richtung segeln wir? Ist ein Hindernis voraus? Aus welcher Richtung kommt der Wind? Und ganz nebenbei muss ich Spurstange gerade halten, damit wir nicht vom Kurs kommen.
Wie parkt man ohne einen Anker auf einem See?
Das funktioniert soweit ganz gut, aber bisher ist auch noch nicht viel passiert. Wir verlassen die Uferzone und es wird ruhiger um uns herum. Der Wind frischt spürbar auf und wir gleiten herrlich leicht über die seichten Wellen. So habe ich mir das vorgestellt! Am liebsten hätte ich dieses Gefühl von Freiheit die ganze Stunde beim Schnuppersegeln genossen, aber ich soll ja was lernen, also üben wir nun das Beidrehen. Das bedeutet, den Cat zu stoppen und in die Parkposition zu bringen. Das ist ein Sicherheitsmanöver, mit welchem unübersichtliche Situationen entschärft werden.
Rocco gibt die Anweisungen und hilft mir bei der Ausführung. Jetzt wird es nämlich spannend. Ohne Fachbegriffe zu erläutern, bremsen wir mit Hilfe einer Kehrtwende und nutzen den Wind, der uns eben noch voran peitschte, um zum Stehen zu kommen. Als der Cat „steht“ tauschen Rocco und ich die Plätze. Ich krabbele übers Trampolin nach vorne zum Bug, um nun die Fock (das Vorsegel) zu bedienen und Rocco wechselt zum Heck. Für mich ist das ein kleiner Balanceakt da unser Cat mit den Wogen schwappt und ich nicht über Bord gehen möchte. Beim Platzwechsel habe ich die Spurstange, mit welcher das Ruder bedient wird, verloren und nun treiben wir führerlos auf dem See. Wie sagt man so schön? Ich habe das Ruder aus der Hand gegeben. Schnell angele ich nach der langen Stange um das Ruder an Rocco zu übergeben, der mittlerweile hinten im Heck sitzt.

Cat – ausgelegt auf Geschwindigkeit
„Kann man einen Catamaran auch alleine steuern?“ möchte ich von Rocco wissen. Er bejaht meine Frage: „ Ein Kapitän ist ausreichend. Matrosen werden nicht benötigt. Wusstest du, dass ein Catamaran zu den schnellsten Booten überhaupt gehört und alle Bauteile auf hohe Geschwindigkeiten ausgerichtet sind?“
Das wusste ich nicht und bin begeistert, da Geschwindigkeit meine Motivation war beim Schnuppersegeln teilzunehmen. „Um einen Catamaran sicher zu segeln, braucht es außer viel Übung einen Catamaransegelkurs. Am Ende winkt die Prüfung zum Cat-Grundschein. Dieser berechtigt international in über 30 verschiedenen Ländern das Leihen eines Catamarans. Einen Segelkurs bieten wir hier beim Wassersport Fleesensee an.“

Der Wind, der Wind…
„Wie war das noch mit Luv und Lee?“ frage ich Rocco. Geduldig erklärt er mir die beiden Fachbegriffe: „Als Segler ist es unabdingbar, dass du mit der Windrichtung klar und unmissverständlich umgehen kannst. Dazu gehören die beiden Fachbegriffe Luv und Lee. Ich habe eine Eselsbrücke für dich, wie du dir merken kannst, dass Luv die windzugewandte Seite und Lee die windabgewandte Seite ist: Spuckst in Luv, kriegst es druff, spuckst in Lee, fällts in die See.“

Ich sitze jetzt sicher am Bug und habe Zeit die schnelle Fahrt zu genießen während sich Rocco um das Navigieren kümmert. Mit Erstaunen stelle ich fest, dass er aufs Land zuhält. Ach schade, die Schnuppersegeln ist unfassbar schnell vergangen. Ich finde diesen Sport großartig und vielleicht sehe ich Rocco bald beim Catamaransegelkurs wieder, aber zuerst entspanne ich mich von der Anstrengung im Wellnessbereich des TUI BLUE Fleesensee.
Titelbild © Eric Gevaert – Fotolia.com