Unser Hotel – das TUI BLUE Grand Azur, befindet sich mitten in der türkischen Stadt Marmaris. Vor euch das Meer und die sanften Hügel der türkische Ägäis, hinter denen die goldig die Sonne aufgeht. Genau die richtige Atmosphäre, um sich in ein kleines Mountainbike-Abenteuer zu stürzen.
Tolga, unser Guide für das Mountainbiken in Marmaris, begrüßt mich und die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem herzlichen Willkommen und überprüft sorgfältig, ob alle Fahrräder richtig funktionieren. Nachdem er mit einem frechen Grinsen bestätigt, dass alle Fahrräder die korrekte Anzahl an Rädern haben, fahren wir in einem knackigen Tempo den Feldweg herunter auf der ersten Etappe unseres Abenteuers. Die Straße führt uns hinter das Hotel und steigt für ein paar anstrengende Minuten stark an. Selbst Profi Tolga hört auf zu reden und die Geschwindigkeit fällt, während wir den Hügel bezwingen. Der Ausblick auf dem Gipfel ist den kurzen Kampf wert und Tolga versichert uns, dass es sogar noch besser wird.

Inhaltsverzeichnis
Mountainbiken in und um Marmaris
Ich sollte euch ein bisschen über Tolga erzählen. Er lebt fürs Radfahren. Wir haben uns letztes Jahr kennengelernt, als ich seinen Laden besuchte, um mein Rad in Schuss zu bringen. Stolz erzählte ich ihm, dass ich einmal 200km an einem Tag gefahren bin, in der Hoffnung, ihn damit beeindrucken zu können. So war es sehr erniedrigend, als er nebenbei erwähnte, dass er gerade von Ägypten zurück gereist war. Auf dem Fahrrad. Wenn du dich aus Marmaris heraus wagst, auf die Bozborun Halbinsel und darüber hinaus, wirst du viele rote Wegweiser sehen, welche dich von der Straße hinunter in die Hügel und Berge zu einer atemberaubenden Kulisse führen. Es waren Tolga und sein Kumpel, die diese Wege entdeckt haben und sich dazu entschieden sie auf die Karte zu bringen, damit jeder die Chance hat die Schätze zu entdecken, die diese überwältigende Region in ihrer Natur zu bieten hat. Soviel zu Tolga.

Nachdem wir eine kurze Pause machen, um durchatmen zu können, sausen wir einen flachen Damm entlang und finden uns einige Minuten später auf dem sich sanft schlängelnden Weg zur Insel hinauf. Sie wird Paradise Island genannt und jetzt sehe und höre ich auch warum: eine reiche Vegetation und fesselnde Aussichten über die Bucht sind an jeder Ecke. Die frühen Morgengesänge der Vögel werden zu einer lauten, dissonanten Mischung, welche mit dem Steigen der Sonne immer intensiver werden.
„Was ist das für ein Geräusch?“, fragt ein Teilnehmer. Tolga klärt uns auf. „Das sind die Zikaden. Stell dir vor, du würdest deine Rippen 400-mal die Sekunde vor und zurück schieben. Das ist, was Zikaden machen, um dieses Geräusch zu erzeugen und das lauteste, welches jemals gemessen wurde lag bei über 120 Dezibel. Zikaden gibt es auf jedem Kontinent der Erde, mit Ausnahme der Antarktis, und es werden um die 11 Milliarden pro Quadratkilometer vermutet.“
Die uralte Geschichte der Nimara Höhle

Von seinem Wissen beeindruckt, setzen wir unseren Weg fort, und trennen uns bald vom Weg auf einen schmalen, eher hügeligen Pfad, welcher uns zum Höhleneingang führt. Bereitwillig der Sonne zu entfliehen, lassen wir unsere Fahrräder zurück und steigen die alten Steinstufen hinauf, welche uns zur Höhle führen. Das Höhleninnere ist erfrischend kühl und birgt den seichten Geruch von feuchten Felsen in sich. Je weiter wir vordringen, desto weiter und größer wird die Höhle. Es ist wie ein gigantischer, freundlicher, gähnender Mund, welcher uns einlädt weiter vorzudringen, bis wir das Ende erreichen. Hier werden wir von menschengroßen Stalagmiten begrüßt, immer noch feucht vom tropfenden Wasser der Höhlendecke.

Wieder einmal erfreut Tolga uns mit seiner Weisheit und wir lernen, dass Nimara Mağara, wie sie genannt wird, erst kürzlich entdeckt wurde und Zeichen menschlichen Lebens zeigt, welche sich bis zu 12.000 Jahre zurück datieren lassen. Viele Relikte aus dieser Zeit wurden gefunden und werden jetzt im Marmaris Schloss-Museum ausgestellt.
Wir verlassen die feuchtkalte, schattige Oase und folgen unserem Weg, nachdem wir unsere Fahrräder eingesammelt haben, weiter den Berg hinauf, manche von uns dieses Mal zu Fuß, um den versprochenen Ausblick zu sehen, der all unsere Mühen Wert war. Von der höchsten Erhebung der Insel aus ist der Ausblick ohnegleichen: die riesigen, azurblauen Weiten des Meeres und nur 12 Seemeilen weiter kann man schon die griechische Insel Rhodos sichten.

Überfluss an Wildnis
Mit wiedergewonnener Kraft beginnen wir die leichte Abfahrt den Hügel hinunter auf unserer Rückreise. Als wollte sie uns zu unserem Abenteuer beglückwünschen, treffen wir auf dem Weg eine neugierige Eidechse, welche kurz anhält, ihren Kopf hebt, in Ehrerbietung nickt und sich dann weiter in der späten Morgensonne badet.

Nur einige hundert Meter weiter den Pfad herunter, bringen wir alle unsere Fahrräder zum Stillstand, als die allerschönste Schlange sich auf ihrem Weg langsam über die Steine vor uns schlängelt, mit ihrem im Licht schimmernden Körper, in strahlendem violett, blau und schwarz, der Kopf geformt, wie ein perfekter Diamant. Sie ist zwei Meter lang und eine total harmlose Grasschlange, wie Tolga uns versichert, als die Schlange an Geschwindigkeit zunimmt und in den Felsen verschwindet. Viele von uns sind trotzdem verängstigt und fasziniert zugleich.

Imkerei und die örtliche Honig-Herstellung
Als wir unseren Weg fortsetzen, hinunter zum Yachthafen, fahren unzähligen einfach gemachten, weißen und blauen Kästen vorbei. Da ich schon seit vielen Jahren in Marmaris lebe, weiß ich was sie sind, aber ich gebe Tolga die Chance den anderen zu erklären, dass die Provinz von Muğla einer der größten Honigproduzenten der Türkei ist und 90 Prozent des Kiefernhonigs weltweit produziert. Die Kästen, an denen wir vorbei fahren, sind Bienenstöcke. Es ist gut zu wissen, dass obwohl Bienenpopulationen weltweit immer weiter zurückgehen, was eine konkrete Gefahr für die Natur und unsere Nahrungsmittelproduktion darstellt, es hier ein Bewusstsein für die Wichtigkeit dieser unverzichtbaren Kreaturen gibt. Das Honig-Museum im nahegelegenen Osmaniye bietet viel Wissenswertes rund um das flüssige Gold und Trainingskurse für angehende Imker an.

Bevor wir unseren letzten Abstieg beginnen, halten wir an, um den atemberaubenden Blick vor uns zu genießen. Am Horizont ist eine weitere Insel zu erkennen. Vom Hotel aus scheint sie zum Festland zu gehören, doch von dieser vorteilhaften Position aus, erscheint es wie ein riesiges, schlafendes Krokodil, mit kleinen Yachten an seinen Schatten gebunden.

Wir kommen zurück im Hotel an, erschöpft, begeistert, ein bisschen weiser und mit absolutem Heißhunger. Nächster Stopp: Mittagessen!
Und das ist unser Hotel
- 7 Nächte
- All Inklusive
- Inkl. Flug
- 2 Erwachsene
ab € 1.470