„Kommen Sie heute Abend zum Auftritt von Fury in the Slaughterhouse in der TUI Bar“ lässt mich ein Einladungsschreiben in meinem Hotelzimmer im TUI BLUE Fleesensee bei meiner Ankunft wissen. Wer waren die nochmal? Nein, mit Pferdelasagne hat das nichts zu tun. Eigentlich ist die Band total berühmt und hat in den letzten 30 Jahren millionenfach Tonträger verkauft. Ich bin vermutlich einfach zu jung, um die größten Hits der „Furys“ bewusst mitbekommen zu haben, denke ich mir. Ich befrage Youtube und höre mir ein paar Lieder an. Doch, einige davon kennt wahrscheinlich jeder, zum Beispiel die eingängige Hymne „Won’t forget these days“. Vor wenigen Wochen haben Fury in the Slaughterhouse vor 30.000 Fans in Hannover gespielt. Und nun hier in der Hotelbar? Wieso?

30 Jahre Fury in the Slaughterhouse
In diesem Jahr feiert die sechsköpfige Truppe ihr 30-jähriges Bandjubiläum und geht auf Deutschlandtournee. Irgendwo muss so eine Musikgruppe ja schließlich auch proben und sich vorbereiten und dafür haben sie für ein paar Tage das TUI BLUE Fleesensee gewählt. Probenraum, Restaurant, Bett, Spa… alles in einem Gebäude untergebracht. Auch Rockbands mögen es bequem. Ob sie auch Hotelzimmer zertrümmern?
In der TUI Bar wird am Nachmittag in der Mitte ein kleiner Bühnenbereich für das Konzert von Fury in the Slaughterhouse aufgebaut. Immer wieder huscht jemand von der Band vorbei. „Ist das nicht der eine von Fury?“ „Ja, glaub schon.“, flüstern sich ein paar Urlauber zu. Die Bar füllt sich mit Gästen, die der exklusiven Einladung zum spontanen Konzert gefolgt sind und neugierig sind, was sie erwartet. Die Band formiert sich und legt los. Ich habe eher verbrauchte und kaputte Rockmusiker à la Mick Jagger erwartet, in Wirklichkeit sehen die sechs Männer recht unscheinbar aus, quasi wie Stars zum Anfassen. Anfassen könnte man sie, denn sie stehen mitten im Raum und die Hotelgäste fotografieren und filmen fleißig mit ihren Handys.

Und ab geht die Post
Unser Social Media Manager Dirk macht in den sozialen Medien derweil alle neidisch, die heute Abend nicht dabei sein können. Die Lieder „Bar des Boulistes“, „Words“, „Then she said“, „Down there“ und „Cry it out“ sagen mir zwar nichts. Aber so mancher Gast kennt die Songtexte sogar auswendig und singt mit. Der Leadsinger Kai singt mit viel Gefühl, mal melancholisch, mal kraftvoll. Die Furys schäkern zwischen den Liedern mit dem Publikum und als Thorsten den Saxofon-spielenden Christian auf den Schultern durch den Saal trägt, johlen die Fans. Der bärtige Gero tanzt mit dem Schifferklavier durch die Reihen. Fans und Musiker haben sichtlich Spaß bei diesem fast schon intimen Gig.

Zugabe, Zugabe, Zugabe
Nach fünf Liedern soll Schluss sein? Das Publikum verlangt lautstark nach einer Zugabe. Wir werden mit „Trapped today trapped tomorrow“ und „Kick it out“ belohnt. Danach verschwinden die Furys nicht einfach, sondern setzen sich an die Bar und lassen sich geduldig mit Fans fotografieren und schreiben Autogrammkarten. Ich unterhalte mich noch ein wenig mit Thorsten, der bei den Furys singt und Gitarre spielt und seinem Bruder Kai sehr ähnlich sieht. Ich finde heraus, dass er in seinem früheren Leben, bevor er mit Fury in the Slaughterhouse den Durchbruch hatte, als Rettungsassistent arbeitete. Tja, Rockstars sind eben auch nur ganz normale Menschen. Die Furys feiern noch bis spät in die Nacht in der Hotelbar weiter. Am nächsten Morgen laufen sie uns beim Frühstück über den Weg und sehen noch nicht einmal fertiger aus als Dirk und ich.
Was kommt als nächstes? Lady Gaga im Il Castelfalfi? Ed Sheeran im TUI BLUE Schladming? Wer weiß… 😉 Die Hotelzimmer sind übrigens alle heile geblieben.