Weihnachten ist die Zeit der Traditionen und im Tiroler Ort Leogang gibt es eine ganz besondere zu sehen: das Bachlschneid. Dort wird am letzten Freitag vor Weihnachten das Bachlschneid veranstaltet.
Was ist das Bachlschneid?
Es ist eine alte Sitte – das Datum des Ursprungs weiß allerdings niemand genau zu sagen – und es wird dank drei alter Schmiede heute noch immer betrieben: Das Bachlschneid, ursprünglich am 24. Dezember veranstaltet, hat nur den Tag des traditionellen Festes geändert, es wird jetzt am Freitag vor Weihnachten in der alten Hüttschmiede in Leogang durchgeführt. Wir haben das Bachlschneid in unserem Urlaub im TUI BLUE Fieberbrunn besucht und versucht, die einmalige Atmosphäre in Bildern festzuhalten.

Einmal im Jahr wird im Leoganger Ortsteil Hütten eine alte Tradition am Leben erhalten: Zum Ausklang des Advents wird in der alten Hüttschmiede das Bachlschneid veranstaltet. Ursprünglich fand das am Heiligabend veranstaltet, jetzt ist der letzte Freitag vor dem Fest der Tag des Bachlschneids.
Der Heiligabend war einst ein Fasttag, an dem bis zum Sonnenuntergang nichts gegessen werden sollte. Eine traditionelle Arbeit an diesem Tag war das Schärfen der Messer und der Küchengeräte. Sie sollten vor den Weihnachtsfeiertagen in den besten Zustand gebracht werden. Aber es soll auch Glück für das kommende Jahr bringen, wenn die Messer an diesem Tag geschliffen werden, heißt es in Leogang, wo am Tag des Bachlschneid natürlich auch die Messer der Besucher den richtigen Schliff bekommen.

Bachlschneid in alten Tagen: Belohnung für den Schleifer
In früheren Tagen wurden sämtliche Messer eines Haushaltes geschärft, meist am Ufer eines Gebirgsbaches, der das Schleifrad antrieb. Kam der Schleifer dann durchfroren ins Haus, wurde ihm das Bachlkoch, ein reichhaltiges Gericht aus Mehl, Eiern, Milch und viel Honig serviert. Ein Rezept findet ihr hier.
Heute ist das Bachlkoch vor allem eine Leckerei für Kinder. Für die Erwachsenen besteht die Mittagsmahlzeit meist aus Kletzenbrot und einer Spezialität des Pinzgaus und Pongaus, dem „Blaukas“. Gerade in der Weihnachtszeit war es das besonders wichtig, eine gute Schneid zu haben, um das oft zu hart gewordene Kletznbrot zerteilen zu können oder den Bachi Speck (ganzes Stück Speck) hauchdünn aufzuschneiden.
Bachlschneid: Wer macht sie?
Die Entstehung des Ortes, an dem das Bachlschneid heute veranstaltet wird, ist aber bekannt: Im Leoganger Ortsteil Hütten steht die alte Schmiede. Erstmals genannt wird die Hüttschmiede 1599, betrieben wurde sie noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts.

Drei alten Schmieden ist es zu verdanken, dass die Schmiede noch heute betrieben wird, in den Sommermonaten werden regelmäßig Besichtigungen und Vorführungen angeboten.
„Bringt eure Messer mit, die Schmiede helfen euch zu einer neuen ausgiebigen Schneid für das ganze Jahr. Wir plaudern über Brauchtum bei Glühwein und Kletzenbrot“, raten die alten Schmiede, die das Handwerk im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang weiter betreiben. Am letzten Freitag vor Weihnachten können Besucher ab 13 Uhr bei Glühwein, Tee und Kletznbrot die Schmiede bei ihrer Arbeit beobachten.
Infos zur Hüttschmiede Leogang
Bergbau- & Gotikmuseum
Leogang A-5771 Leogang
www.museum-leogang.at/huettschmiede, www.saalfeldenleogang.com
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